Die Aktie von Zalando durchlebt eine dramatische Phase. Mit einem neuen Tiefststand in seiner zehnjährigen Börsengeschichte zeichnet sich ein besorgniserregender Trend ab. Auch im Angesicht der jüngsten Kurszielanpassungen durch führende Analysten wie Barclays und Oddo bleibt die Lage angespannt. Die Aktienperformance von Zalando zeigt seit 2021 kontinuierliche Verluste, die auch 2024 anhalten.
Schlechte Quartalszahlen und ein rückläufiges Kundeninteresse
Jüngste Zahlen von Zalando zeichnen ein Bild voller Herausforderungen. Ein Blick auf das dritte Quartal offenbart, dass das Gross Merchandising Volume um 2,4 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro gesunken ist. Der Umsatz erlebte ebenfalls einen Rückgang, um 3,2 Prozent auf 2,27 Milliarden Euro. Solche Zahlen sind sicherlich nicht das, was man als positiv bezeichnen würde.
Es gab zwar einen kleinen Lichtblick: Das bereinigte EBITDA konnte auf 19,5 Millionen Euro ansteigen. Jedoch ist die Profitabilität mit einem nominellen EBIT von lediglich 5,7 Millionen Euro kaum bemerkenswert. Der Wert sank ebenfalls, was zeigt, dass Zalando gerade so die Gewinnschwelle erreicht.
Zalando verfügt zwar über beträchtliche liquide Mittel von 1,9 Milliarden Euro. Im dritten Quartal befand sich der operative Cashflow allerdings mit -81 Millionen Euro im Minusbereich. Das könnte zwar nur eine Momentaufnahme sein, aber es sind eben diese negativen Zahlen, mit denen das Unternehmen ins neue Jahr gestartet ist und die nun den Wert der Aktie drücken.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Anzahl der aktiven Kunden leicht zurückgegangen ist. Verglichen mit dem Vorjahr, verzeichnet Zalando 100.000 aktive Kunden weniger. Obwohl dies in Relation zur Gesamtkundenzahl keinen schwerwiegenden Rückgang darstellt, zeigt es dennoch, dass in verschiedenen Bereichen Rückschritte erfolgt sind. Möglicherweise sind Konsumenten beim Einkaufen vorsichtiger geworden oder meiden modische Artikel, um sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf essenziellere Güter zu konzentrieren.
Die Hoffnung besteht, dass sich in den nächsten Monaten eine positive Entwicklung sowohl im operativen Bereich als auch in Bezug auf das Gesamtökosystem des Unternehmens abzeichnet. Ein Lichtblick ist natürlich, dass viele dieser Kennzahlen im Laufe des nächsten Jahres Verbesserungspotenzial aufweisen.
Analytische Perspektiven: Kurszielanpassungen und Expertenmeinungen
Bedeutende Finanzinstitute wie Barclays und Oddo haben kürzlich ihre Kursziele für Zalando-Aktien angepasst. Barclays senkte das Kursziel von 25 auf 21 Euro, während Oddo sein Ziel von 37 auf 34 Euro reduzierte. Trotz dieser Senkungen bleibt Oddo optimistisch und erwartet, dass die Aktie den Markt übertreffen wird.
2024 startet sehr holprig für Zalando: 17 Prozent Minus an der Börse seit Jahresbeginn. Eine Analystin von JPMorgan senkt nun das Kursziel für den Modehändler, bleibt aber bei ihrer Einstufung 'Neutral'.#DAX #Zalando #Mode #Börse #jpmorganhttps://t.co/FrfjnupYYz
— wallstreetONLINE (@wotwitt) January 15, 2024
Auch Analysten betrachten diese Entwicklungen mit besonderer Aufmerksamkeit. Geoffroy de Mendez von der Bank of America hat beispielsweise seine Kaufempfehlung für Zalando nach etwa einem Jahr zurückgezogen. Er sieht jedoch nach der jüngsten Talfahrt der Aktie ein gewisses Erholungspotenzial und setzt das Kursziel auf 21 Euro. JPMorgan-Analystin Georgina Johanan hat das Kursziel für Zalando von 31 auf 25 Euro gesenkt, wobei sie die Einstufung auf “Neutral” belässt.
Ihre Analyse konzentriert sich auf die erwarteten Jahreszahlen und das Strategie-Update des Modekonzerns. Da es Privatanlegern schwerfallen kann, sich aus Analystenprognosen, Wirtschaftsnachrichten und dem tatsächlichen Kursverlauf der Aktie einen Reim zu machen, nutzen immer mehr Anleger AltIndex als professionelle Analyseplattform.
Zalando an der Börse: Eine hapsächlich bearische Entwicklung
Seit dem Börsengang im Jahr 2014 hat der Modegigant eine beachtliche Entwicklung durchlaufen. Damals startete die Aktie mit einem Ausgabepreis von 21,50 Euro, ein bedeutender Moment für das Unternehmen.
In den Jahren nach dem Börsengang erlebte Zalando einen bemerkenswerten Aufschwung. Besonders während der Corona-Pandemie, als die Online-Branche boomte, stieg die Aktie stark an. Zu diesem Zeitpunkt erreichte der Aktienkurs von Zalando sein historisches Hoch. Mehr als 100 Euro wurden damals für eine Aktie gezahlt, ein Zeichen für das enorme Wachstum und den Erfolg des Unternehmens.
Jedoch folgte auf diesen Höhenflug ein dramatischer Wertverlust. Seit dem Rekordhoch im Jahr 2021 hat die Zalando-Aktie stark an Wert eingebüßt. Insgesamt verlor sie etwa 84 Prozent ihres Wertes. Heute notiert die Aktie bei einem Allzeit-Tiefststand von 16,39 Euro. Damit hat sie in den vergangenen Jahr über 60 Prozent ihres Wertes und alle relevanten charttechnischen Unterstützungszonen verloren.
Aktionäre, die seit dem Börsenstart dabei sind, haben mittlerweile mehr als ein Fünftel ihres Investments verloren. Der Wertverlust spiegelt die aktuellen Schwierigkeiten und die unsichere Zukunft von Zalando wider. Es zeigt auch, wie schnell sich Marktdynamiken ändern können und welche Auswirkungen dies auf langfristige Anleger hat.
Zalandos Lage bleibt weiterhin angespannt, und die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Jahreszahlen und das Strategie-Update, wird mit Spannung erwartet. In diesem Kontext bietet AltIndex eine wertvolle Perspektive für Anleger, die über die traditionelle Finanzanalyse hinausgehen möchten.
Zalando mit AltIndex richtig einschätzen
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