Am Dienstagabend wurde bekannt, dass Südzucker plant, seine Ethanol-Tochter CropEnergies von der Börse zu nehmen. Mit einem Angebot von 11,50 Euro je Aktie, was einem Aufschlag von nahezu 70 Prozent entspricht, reagiert der Markt auf diesen Schritt. Während die Südzucker-Aktie nur geringe Veränderungen zeigt, nähert sich der Kurs von CropEnergies dem Angebotspreis. Analysten von Barclays stehen der Übernahme jedoch skeptisch gegenüber und belassen CropEnergies auf “Underweight” mit einem Kursziel von 12 Euro.
CropEnergies-Aktie im Aufwind: Südzucker plant Komplettübernahme
Die Ankündigung von Südzucker, seine Tochtergesellschaft CropEnergies vollständig zu übernehmen, hat eine signifikante Reaktion auf dem Aktienmarkt ausgelöst. CropEnergies, ein Hersteller von Biosprit, verzeichnete einen bemerkenswerten Anstieg seiner Aktien, der sich dem von Südzucker unterbreiteten Übernahmeangebot von 11,50 Euro je Aktie annäherte. Dieser Schritt bedeutet für die Aktionäre von CropEnergies einen beachtlichen Aufschlag von fast 70 Prozent, ein Indiz dafür, dass Südzucker die aktuelle Marktsituation gezielt nutzt.
Das Unternehmen ist bereits Inhaber von knapp 74,1 Prozent der CropEnergies-Aktien, sieht in der Übernahme einen strategischen Vorteil. Das Unternehmen beabsichtigt, durch das Delisting von CropEnergies dessen Kapitel an der Börse zu beenden. Mit dieser Entscheidung reagiert Südzucker auf die jüngsten Prognosesenkungen von CropEnergies, deren Aktienkurs auf ein neues Mehrjahrestief gefallen war.
Für die Aktionäre von CropEnergies bietet das Übernahmeangebot eine attraktive Gelegenheit, ihre Anteile zu einem Preis zu verkaufen, der deutlich über dem aktuellen Marktwert liegt. Der Schritt von Südzucker wird von Marktbeobachtern als kluger Zug angesehen, der die grundlegende Unternehmensstrategie stützt und gleichzeitig die Position von CropEnergies innerhalb des Konzerns festigt.
Strategische Neuausrichtung bei Südzucker
Südzuckers jüngster Schritt, seine Ethanol-Tochter CropEnergies von der Börse zu nehmen, markiert eine deutliche strategische Neuausrichtung des Unternehmens. Durch diese geplante Übernahme wird eine Vereinfachung der Konzernstruktur angestrebt, die sowohl die Effizienz steigern als auch die Komplexität verringern soll. Finanzvorstand Thomas Kölb äußerte sich optimistisch, dass die Transaktion nicht nur zu einer verbesserten Liquidität führen, sondern auch die Bewertung der Südzucker-Aktie positiv beeinflussen könnte.
Mit der Übernahme reagiert Südzucker auf die Forderungen der Investoren nach einer Vereinfachung der Konzernstrukturen. Die Konzentration auf das Kerngeschäft und die Straffung der Unternehmensorganisation stehen im Mittelpunkt dieser Neuausrichtung.
Schwenk zu Südzucker und CropEnergies.
„Südzucker wird CropEnergies übernehmen. Darauf einigten sich die Unternehmen am Mittwochabend, mit Zustimmung ihrer jeweiligen Aufsichtsräte unterzeichneten sie eine Delisting-Vereinbarung.“#Arbitrageprotokollhttps://t.co/OR303weKey
— investorengeflüster (@investorenpaar) December 20, 2023
Eine Komplettübernahme von CropEnergies ist ein Zeichen dafür, dass Südzucker die Chancen im Ethanol-Markt voll ausschöpfen möchte. Durch die Integration der Tochtergesellschaft in das Kerngeschäft von Südzucker erhofft sich das Management, Synergien zu realisieren und die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns zu steigern. Die Übernahme könnte dem Unternehmen auch dabei helfen, sich besser auf die Herausforderungen und Chancen in einem sich wandelnden Markt einzustellen.
Südzucker scheint mit dieser Transaktion auch auf die aktuellen Marktherausforderungen zu reagieren. Die Ethanolbranche ist von Preisschwankungen und unsicheren Marktbedingungen geprägt. Durch das Delisting von CropEnergies und die daraus resultierende engere Einbindung in den Konzern könnte Südzucker in der Lage sein, effektiver auf diese Herausforderungen zu reagieren und die Geschäftsaussichten von CropEnergies zu stabilisieren.
Marktreaktionen und Analystenmeinungen
Während die Aktie von CropEnergies einen beeindruckenden Sprung verzeichnete und sich dem Übernahmeangebot von 11,50 Euro je Aktie annäherte, zeigte die Aktie von Südzucker nur geringfügige positive Veränderungen. Der leichte Kursanstieg spiegelt das Vertrauen der Anleger in das Übernahmeangebot und das Potenzial der geplanten Transaktion wider.
Analysten haben auf die Ankündigung von Südzucker mit gemischten Meinungen reagiert. Die britische Investmentbank Barclays behielt ihre Einschätzung von Südzucker als “Underweight” mit einem Kursziel von 12 Euro bei. Alex Sloane, Analyst bei Barclays, begrüßte zwar die Vereinfachung der Konzernstruktur, die durch die Übernahme resultieren würde, äußerte jedoch Bedenken hinsichtlich der finanziellen Auswirkungen und der zukünftigen Zuckergewinne von Südzucker.
Die Ankündigung kam zu einem Zeitpunkt, an dem der Aktienkurs von CropEnergies seit seinem Rekordhoch im Jahr 2022 deutlich gefallen war. Marktbeobachter sahen in der Übernahme eine günstige Gelegenheit für Südzucker, die Kontrolle über CropEnergies zu festigen und die Tochtergesellschaft enger in den Konzern zu integrieren.
Einige Analysten, wie Oliver Schwarz von Warburg Research, hoben die positiven Aspekte der geplanten Übernahme hervor. Die Reduzierung der Komplexität bei Südzucker und die daraus resultierenden Kosteneinsparungen wurden als vorteilhaft für das Unternehmen angesehen. Andere Marktteilnehmer kommentierten, dass durch die Übernahme zwar die Börsennotierung von CropEnergies beendet würde, aber der Druck auf die Margen im Ethanol-Bereich und der geplante Investitionsanstieg unverändert blieben.
Thomas Wissler von AlsterResearch betonte, dass das Vorhaben von Südzucker der Wachstumsstrategie des Unternehmens entgegenkomme. Die Konzentration auf die Wachstumsfelder pflanzliche Proteine und biobasierte Chemikalien und die dadurch erreichte Vereinfachung des Kapitalmarktprofils könnten Südzucker dabei helfen, seine Wachstumsstrategie zu beschleunigen.
Die Reaktionen der Anleger auf die Ankündigung waren leicht positiv, was sich in einer Erholung der Südzucker-Aktien um bis zu 2,7 Prozent widerspiegelte. Auch die Anteile des Biosprit-Herstellers VERBIO Vereinigte BioEnergie stabilisierten sich, was die allgemeine positive Stimmung gegenüber der Branche widerspiegelt.
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