Der folgende Artikel beleuchtet zwei prägnante Beispiele dieser Entwicklung: den aufsehenerregenden Betrugsskandal um HyperVerse und die tiefgreifenden Erkenntnisse einer Chainlink-Analyse. Beide Fälle bieten einen aufschlussreichen Einblick in die Komplexität und die Herausforderungen des Kryptomarktes.
Die Illusion eines Seriösen Kryptofonds: HyperVerse unter der Lupe
HyperVerse präsentierte sich als Kryptofonds, gegründet von den Unternehmern Sam Lee aus Australien und seinem chinesischen Geschäftspartner Ryan Xu. Ihre früheren Unternehmungen im Kryptobereich legten den Grundstein für das neue Projekt.
Dennoch ergaben spätere Untersuchungen, dass HyperVerse wahrscheinlich ein umfassender Betrug war. Laut einem Bericht des Guardian wurden tausende Anleger um Millionen Dollar gebracht. Besagte Enthüllungen offenbaren, wie geschickt die Gründer den Anschein eines legitimen Unternehmens erweckten, um das Vertrauen von Investoren zu gewinnen.
Steven Reece Lewis: Ein CEO, der nie existierte
Im Dezember 2021 stellten die Gründer einen Mann namens Steven Reece Lewis als neuen CEO vor. Jene Ankündigung erfolgte auf einer gestreamten Veranstaltung. In Werbematerialien wurde Reece Lewis als erfahrener Geschäftsmann beschrieben, angeblich Absolvent der Universität Leeds und Inhaber eines Master-Abschlusses der Universität Cambridge.
I found the true identity of @stevenr_lewis🥸. He's the fake CEO of crypto fraud HyperVerse which stole $1.3B from unsuspecting investors last year. Smile Stevo, you're famous! 📸🫣
#hyperverse pic.twitter.com/rWlSJ7xCFH— Nobody Special (@JG_Nuke) January 4, 2024
Darüber hinaus behauptete man, er habe Erfahrungen bei Goldman Sachs gesammelt, ein Webentwicklungsunternehmen an Adobe verkauft und ein IT-Startup gegründet. Jedoch ergaben Nachforschungen des Guardian, dass es keinen Hinweis auf die Existenz einer solchen Person gibt. Weder die genannten Universitäten noch Handelsregister oder Adobe konnten Informationen über ihn bestätigen, was die Glaubwürdigkeit von HyperVerse weiter untergräbt.
Die Undurchsichtigkeit von HyperVerse und seine Konsequenzen
Die Folgen des HyperVerse-Betrugs sind weitreichend. Die Wahrscheinlichkeit, dass Anleger ihr investiertes Geld zurückbekommen, ist gering. Formal operierte das Unternehmen aus Australien, doch Sam Lee und Ryan Xu hatten bereits eine Firma namens Blockchain Global in die Insolvenz geführt, mit Millionen-Außenständen.
Der Insolvenzverwalter konnte kein ordentliches Verfahren durchführen, da Lee und Xu sich im Ausland aufhielten. Der Fall HyperVerse verdeutlicht das Risiko von Investitionen in Kryptowährungen, insbesondere wenn sie durch bekannte Persönlichkeiten wie Steve Wozniak und Chuck Norris beworben werden.
Er unterstreicht auch die Herausforderungen für zuständige Behörden, solche betrügerischen Unternehmen rechtzeitig zu identifizieren und potenzielle Anleger zu schützen.
Anpassung der Betrugsstrategien im Kryptobärenmarkt
Ein kürzlich von Chainalysis veröffentlichter Bericht beleuchtet diese Entwicklung. Trotz des Rückgangs der Kryptowährungspreise und der damit einhergehenden Abkühlung des Marktes, passen Betrüger ihre Strategien an, um weiterhin erfolgreich zu sein.
Eric Jardine, Forschungsleiter für Cyberkriminalität bei Chainalysis, erläuterte in einem Webinar zur Kryptokriminalität, wie Betrüger auf die sich verändernden Marktbedingungen reagieren. Er betonte, dass die Betrugslandschaft nicht homogen ist und unterschiedliche Betrugstypen unterschiedlich auf Marktschwankungen reagieren.
Many criminals use crypto to launder money made from crimes that happen off-chain. When customers alert us of this, we can analyze activity on-chain just as we would in any other case. Read to learn about an example from a Japanese exchange: https://t.co/Sy7BzNCAHs pic.twitter.com/yQ0qa83kHq
— Chainalysis (@chainalysis) September 6, 2023
Der Bericht von Chainalysis verdeutlichte, dass die Gesamteinnahmen aus Krypto-Betrug im Jahr 2022 um 46 % zurückgegangen sind. Allerdings haben sich nicht alle Betrugsformen gleichermaßen verringert.
Nach dem Zusamzenbruch von Terra im Jahr 2022 und der daraus resultierenden Skepsis der Krypto-Investoren, mussten Betrüger ihre Strategien ändern. Jardine wies darauf hin, dass traditionelle Investitionsbetrügereien in einem solchen Marktumfeld weniger profitabel sind. Daraufhin verlagerten Betrüger ihren Fokus auf andere Methoden, die stärker auf emotionale Beeinflussung setzen.
Der Chainalysis-Bericht zeigte auf, dass mit dem Rückgang des Investitionsbetrugs andere Betrugsformen, wie der Romantik- und Giveaway-Betrug, zunehmen. So eine Verschiebung deutet darauf hin, dass Betrüger flexibel sind und ihre Taktiken entsprechend der Marktlage anpassen.
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